素人が自分を超えることができるという事実は、絶大な拍手だけでなく、2020年2月23日のベルリン・フィルハーモニーでのコンサート録音を分析的に聴くことでも実証されています。全体の流れは「リベンジ」であり、恋人同士のオーケストラを集めて合同リハーサルと大規模なお祭りコンサートを行った再訪であった。私たちの偉大な主催者であるOBMエヴリーヌ・クス会長のおかげで、私たちは2017年11月4日にルーアンのオペラハウス「Opéra de Rouen Haut-Normandie - Théâtre des Arts」でのコンサートで戴冠したフランスとの接触を持っていました。当時のプログラムには、ブラームス、ホルスト、マルケス、ムソルグスキー、ショスタコーヴィチの作品が含まれていました。各国(ドイツ、イギリス、ロシアからメキシコまで)を横断して偉大なロマン派音楽を紹介し、後に生まれたすべての作曲家が例外なく影響を余儀なくされている偉大な父ルートヴィヒ・ヴァン・ベートーヴェンへの恩義を改めて認識させてくれた、非常に要求の厳しい音楽文献。みんなのために
Revanche – Ein französisch-deutsches Festkonzert in der Philharmonie
Das OBM spielt zusammen mit Opus76 Beethoven, Bizet, Mahler und Mussorgski
Dass Laien sich selbst übertreffen können, davon zeugt nicht nur der immense Applaus, sondern auch ein analytisches Hören des Konzertmitschnitts vom 23. Februar 2020 in der Philharmonie Berlin. Das Ganze war eine „Revanche“, ein Gegenbesuch, der zwei Liebhaberorchester zu gemeinsamen Proben und einem großen Festkonzert zusammenbrachte. Unserer großartigen Organisatorin, der Vorsitzenden des OBM Evelyne Kuß, hatten wir den Kontakt nach Frankreich zu verdanken, der mit einem Konzert am 4. November 2017 im Opernhaus von Rouen, der „Opéra de Rouen Haute-Normandie - Théâtre des Arts“ gekrönt wurde. Damals standen Kompositionen von Brahms, Holst, Márquez, Mussorgsky und Schostakowitsch auf dem Programm. Eine überaus anspruchsvolle Notenliteratur, die die große romantische Musik quer durch die Länder (Deutschland, England und Russland bis Mexiko) vorstellte – und wieder einmal bewusst machen konnte, was wir dem Übervater Ludwig van Beethoven verdanken, mit dem sich ausnahmslos alle später geborenen Komponisten auseinanderzusetzen gezwungen sehen. Zu allerseitigem Gewinn.
Und somit war es nur konsequent, das Programm mit einer Komposition ebendesselben zu beginnen. 2020 ist auch Beethovenjahr, wir feiern den 250. Geburtstag des Komponisten (1770-1827). Die Ouvertüre „Leonore III“ kann als eine Quintessenz von Beethovens symphonischen Schaffen gesehen werden, indem dieser in freier Manier den Auftakt zu seiner einzigen Oper vorlegte. Die „Leonore“ ist freilich eine von insgesamt vier Ouvertüren, die Beethoven für den „Fidelio“ schrieb – und heute deren fester Teil als „Entr’acte“. Insofern stellten sich die gemeinsam musizierenden Orchester Opus76 und das OBM ihrer „kollektiven Verantwortung“, die unsere Dirigentin Yukari Ishimoto mit temperamentvoller Sicherheit und höchster Präzision in anspruchsvollem Tempo einlöste.
Geübt wurde bereits am Wochenende zuvor in unserem mittlerweile schon traditionellen Probenort der Heimvolkshochschule im Brandenburgischen Seddin. In ländlicher Klausur, bei schmackhaftem Essen und herrlicher Wintersonne - mit aus dem Nebel über dem verträumten See aufsteigenden Kranichen – wurde unermüdlich geprobt. Nach Beethoven vor allem Gustav Mahlers (1860-1911) „Totenfeier“. Es ist eine gewaltige, in der Folge von Beethoven und Wagner stehende Komposition, die Mahler dann leicht verändert als Kopfsatz seiner zweiten Symphonie inkorporierte.
Das vom Komponisten selbst als „Sinfonische Dichtung für Großes Orchester“ in c-Moll betitelte Werk erfordert das ganz große Symphonieorchester, und so waren dafür nahezu alle der 124 französischen und deutschen Musiker auf der Bühne der Philharmonie. Allein das aufwendige Schlagwerk mit Becken, Pauken, Tamm-Tamm, Triangel, Trommel etc. bot dem Ohr wie dem Auge höchst eindrucksvolle Momente. Tristan Beneviste, Geiger und Stimmführer im Opernorchester Rouen und Gründer des Opus76, führte uns mit elektrisierender Kraft und großer Dynamik durch Harmonik und Melos Mahlers.
Die gemeinsamen Proben des OBM mit Opus76 waren auf wenige Abende beschränkt gewesen. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag vor dem Konzert konnten die beiden Dirigenten Tristan Beneviste und Yukari Ishimoto technische Finessen durchgehen, aber vor allem auch an dem Klangkörper feilen. Für beide nun pultweise durchmischte Orchester war es wieder eine überwältigende Erfahrung, die überaus lehrreich für jeden einzelnen war. Kommuniziert wurde in deutscher, französischer und englischer Sprache, aber vor allem in der internationalen „lingua franca musicae“, die alle sofort verstanden und bei der es kaum je zu Missverständnisse kommen sollte.
Das zeigte sich auch bei dem großen gemeinsamen Abend im Kreuzberger Schankhaus „Max und Moritz“, der am Vorabend des Konzerts und nach intensiver Generalprobe in der Philharmonie als ein Paradebeispiel europäischer Völkerverständnis genommen werden konnte: Überaus heiter, in gemütlicher Atmosphäre und bei bestem Berliner Essen zwischen Currywurst und Eisbein und gewürzt mit einem kleinen Konzert der Blechbläser, das diese zur Konzertwerbung schon „en plein air“ am Potsdamer Platz aufgeführt hatten, beschlossen wir den letzten Abend mit unseren französischen Freunden.
Schon früh, ab kurz nach 8 Uhr, traf man sich dann zur Anspielprobe in der Philharmonie. Immerhin standen neben Beethoven und Mahler auch noch Bizet und Mussorgski auf dem Programm. Schwungvoll, zackig und diesseitig heiter, also ganz „französisch“ dirigierte Tristan die „Carmen-Suite“ des Pariser Komponisten Georges Bizet (1838-1875), während Yukari die musikalischen Miniaturen der „Bilder einer Ausstellung“ des Modest Mussorgski (1839-1881) in ihrer musikalischen Vielfalt, mit ihren harten Kontrasten, der absichtsvollen Zerrissenheit und großen, ja sakralen Form wie Edelsteine in einer durch die „Promenade“ vereinigten Krone zum Glitzern und Glänzen brachte. Ihr reifes, souveränes Dirigat konnte sich dabei auf das große Korpus der Streicher, Perkussion (mit Harfe, Celesta, Xylofon und Tambourin), vor allem aber auch auf die „Equipe“ der gesamten Bläser, Blech wie Holz, verlassen, die zu bemerkenswerter Hochform aufspielte.
So gab das Publikum des fast ausverkauften Großen Saals der Philharmonie seiner Begeisterung in tosendem Applaus Ausdruck und lockte wiederum die Musiker des OBM und Opus76 zu einer Zugabe. Die schmissige Stierkampf-Phantasie „Les Toréadors“ aus Bizets Carmen-Suite beendete dieses rauschende Festkonzert, bei der in der Mitte des Stücks ein fliegender Wechsel der beiden Dirigenten stattfand – mit der Übergabe des Taktstocks, der „Baguette“, von Yukari an Tristan, die sich dann gemeinsam bei brausendem Schlussapplaus verbeugten.